AUF EIN NEUES


Vorhin habe ich eine Liste angefangen, ich schreibe ja so gerne Listen, Listenschreiben hilft mir beim Nachdenken, beim Jahr zu Ende denken. Dinge, die ich mochte, so hieß die Liste. Und sie war ziemlich lang. Dieser Sommer in New Jersey, vielleicht der schönste Urlaub, den ich je hatte, der friedlichste auf jeden Fall, die kleinen Rituale dieser heißen Sommertage, das Fährefahren und den Fährmann grüßen, das Tret-Karussellfahren und der Cheeseburger danach (ihr Stolz, Ketchup in diese winzigen Pappschälchen zu füllen und Senf für Papa). Die abendlichen Riesen-Picknick-Einkäufe, das Erdnussbuttereis, die Spaziergänge zum Wasser, bloß um wieder und wieder diese Stadt zu sehen, am anderen Ufer. Die Fahrstunden, die ich genommen habe, obwohl mir vor Angst ganz übel war, zur Prüfung ist es nie gekommen, ich musste eine kleine Pause einlegen, aus der eine große wurde, jetzt muss ich wieder von vorne anfangen, aber immerhin, das war ein Anfang. Die Momente mit Fanny (es sind so viele, jeden Tag, erst heute, als sie beim Aufwachen vom Weihnachtsmarkt erzählte, von ihrer ersten Zuckerwatte, der Wolke, die man essen kann). Oder unser erster Kinobesuch letzte Woche. Das Leben mit ihr ist so schön, so neu, jeden Tag. Die Menschen, die ich dieses Jahr kennengelernt habe. Und die Menschen, die da waren, was für tolle Freunde. Dieses Jahr war oft ein glückliches. Es war auch oft anstrengend, sehr anstrengend, manchmal so anstrengend, dass es mich ganz ratlos gemacht hat. Ein Jahr auch der Sorge und der Abschiede. Ein Jahr, das mir so deutlich gemacht hat, wie wenig selbstverständlich dieses ganze Glück ist, der Alltag, der einen manchmal so mürbe macht. Und jetzt. Geh ich mit dem kleinen Mädchen Knallerbsen werfen. Und Glückskekse knabbern. Und Ü-Ei-Orakel orakeln. Und koche ein riesiges mexikanisches Fressfest. Und küsse um Mitternacht meine beiden großen Lieben. Und bin sentimental. Und freu mich auf 2014, auf die Dinge, die kommen, die großen und die ganz kleinen.

Kommt gut ins nächste Jahr. Ich wünsch euch ein glückliches.
(Und danke fürs Lesen und überhaupt).

LIEBLINGE DES JAHRES, PART 2: KOSMETIK





Es wundert mich selbst ein bisschen (ich war ja leider nie das größte Schmink-Talent, obwohl ich zwei ältere Schwestern habe, die das ziemlich gut drauf haben) - aber ich stehe gerade wirklich auf Kosmetik. Ich bin immer noch keine Hochbegabung, was das Schminken angeht, aber es macht mir Spaß und tut mir gut. Das hier waren meine Lieblings-Produkte des Jahres, die größte Veränderung und ein paar Beauty-Blogs, die ich gerne gelesen habe:

1) Der "Stippling Brush" von Real Techniques
Diesen Pinsel habe ich mir im Frühjahr im London gekauft - seitdem ist er mein Lieblingspinsel. Das klingt jetzt, als hätte ich eine riesige Pinsel-Sammlung, meine Pinsel-Sammlung ist eher übersichtlich, aber diesen hier finde ich ehrlich fantastisch: Noch nie habe ich so bequem, schnell und vor allem gleichmäßig Foundation aufgetragen. Tolles Ding. (Und wenn wir schon beim Thema sind: den Rouge-Pinsel vom Body Shop finde ich ebenfalls super, auf der Suche bin ich noch nach einem guten Puder-Pinsel).

2) "Diorskin Rosy Glow"-Rouge von Dior
Dieses Rouge hätte ich nie im Leben ausprobiert, die Farbe sieht schon extrem pink aus. Überzeugt hat mich erst die entzückende Verkäuferin, die mir dieses Rouge aufgetragen hat. Auf den Wangen sieht es nicht mehr Knallpink aus, sondern tatsächlich so "Rosy Glow" wie der Name versprich. Wangen wie nach einem langen Spaziergang.

3) "Dior Addict Lipstick" in Nr. 643 Diablotine von Dior
Seit Monaten mein Lieblingslippenstift - schimmert schön, trocknet die Lippen nicht aus, hält anständig und die Farbe - ein unknalliges, aber frisches Rosé - ist perfekt für jeden Tag.

4) "Baume Corps Super Hydratant" von Clarins 
Sobald es draußen kälter wird, habe ich schrecklich trockene, juckende Haut. Ich habe viele Bodylotions ausprobiert und bin froh, dass ich jetzt diese gefunden habe: Sie zieht schön ein, macht superweiche Haut, versorgt richtig gut mit Feuchtigkeit - und ich liebe den Duft dieser Creme mit Pfirsichmilch, Sheabutter und Orangenblüten.

5) "Lippenbalsam" von Apomanum
Diesen Lippenbalsam aus Bienenwachs habe ich vor einer Weile bei "mdc cosmetic" entdeckt und mitgenommen, weil ich oft trockene und rissige Lippen habe. Seitdem benutze ich ihn ständig und immer vor dem Schlafengehen. (Ich hoffe, es gibt noch Nachschub, auch wenn er im Onlineshop gerade nicht mehr zu haben ist - letzte Woche hat Fanny Nagellack in mein letztes Döschen gegossen, weil sie fand, dass er in rot viel schöner aussehen würde).

6) "Diorskin Nude"-Foundation von Dior
Anfang des Jahres habe ich es länger mit der "Le Teint Touche Eclat"-Foundation probiert, die ich mag - die für mich aber ein bisschen zu wenig deckend ist. Diese Foundation ist ein bisschen cremiger und deckt ein bisschen mehr, ohne zugekleistert auszusehen, sie funktioniert wunderbar bei trockener Haut und hält ewig. Wirklich toll.

7) "Airbrush Concealer" von Clinique
Ich habe krasse Augenringe - mit diesem Concealer sehen sie nur noch halb so dramatisch aus. Er ist leicht aufzutragen, verteilt sich gut und setzt sich nicht ab.

8) Sensibio H20 von Bioderma
Die Mizellenlösung von Bioderma wurde überall angepriesen, völlig zu Recht, finde ich. Was für ein fabelhaftes Produkt: Es reinigt sanft, aber supergründlich - und fühlt sich herrlich frisch an. Ich habe sehr empfindliche Haut, mit Sensibio hatte ich nie Probleme. Und sie entfernt sogar wasserfeste Wimperntusche.

9) Gesichtsöl Huile Santal von Clarins
Keine Ahnung, warum ich erst so spät auf Gesichtsöl gekommen bin, aber von diesem Öl kann ich gar nicht genug bekommen. Ich benutze es jeden Abend, nur zwei Tropfen, aber das Ergebnis ist bemerkenswert: Meine Haut ist deutlich weniger trockener und entspannt sich nach dem Auftragen sofort. Und ich mag den Duft nach Sandelholz, Kardamom und Lavendel.

10) "E 45 Cream"
Von dieser Creme habe ich zum ersten Mal auf Foxycheeks  gelesen - und ich kann nur bestätigen, was Beauty-Expertin Hanna geschrieben hat. Die E45-Creme pflegt wirklich alles weich - und hat mich vor ein paar Wochen gerettet, als ich katastrophale Haut hatte. Mit dieser fettfreien Creme habe ich meine Haut wieder hinbekommen. Seitdem benutze ich sie regelmäßig am Abend, wenn ich das Gefühl habe, dass meine Haut spannt oder sonstwie gereizt ist.

11) "Drink It Up Intensive Overnight"-Maske von Origins
Mit dieser Maske habe ich schon meine Mama und Marlene angesteckt - weil sie sensationell bequem aufzutragen ist (einfach über Nacht einwirken lassen), weil sie herrlich duftet und weil die Haut am morgen wirklich richtig prall und frisch aussieht.

12) "Hand Cream Vanilla and Orange Peel" von Grown
Dieses Jahr habe ich einen ausgewachsenen Handcreme-Tick entwickelt. Früher habe ich nie Handcreme benutzt, jetzt habe ich immer welche dabei. Die drei Lieblinge des Jahres: der "Resurrection Aromatique Hand Balm" von Aesop (ein Geschenk, über das ich mich irre gefreut habe), die "Regenerierende Handcreme Rose Garden" von Lavera und mein Favorit: die "Hand Cream Vanilla and Orange Peel" von Grown (noch ein Geschenk  - ich glaube, mein Handcreme-Tick ist nicht ganz verborgen geblieben).

Noch nicht gefunden: eine gute, wasserfeste Wimperntusche. Und ein guter Puder.

Die größte Veränderung des Jahres: Ich habe mir die Haare abgeschnitten (und es bis heute tatsächlich nicht eine Sekunde bereut). Von mittellang auf richtig kurz mit Franko von Fine & Dandy:



Und hier sind noch ein paar Beauty-Blogs, die ich gerne gelesen habe:

* Foxycheeks
* Primer & lacquer
* Into the Gloss
* Sali Hughes 
* Lisa Eldridge
* Vivianna Does Makeup
* What I Heart Today
* The Formula
* The Beauty Department
* She Lets Her Hair Down
* Lips So Facto

Falls ihr Lust habt, schreibt doch wieder Eure Lieblingsprodukte oder Blogs in die Kommentare (und danke übrigens für die tollen DVD-Empfehlungen!).

LIEBLINGE DES JAHRES, PART 1: FILME UND SERIEN


Bevor das Jahr zu Ende geht, kommt hier noch der erste Teil meines kleinen Jahres-Rückblickes. Filme und Fernsehserien, die ich 2013 unheimlich gerne gesehen habe:

* "Frances Ha". Mein Film des Jahres. Ich habe ihn mir schon auf DVD gekauft, mag ihn aber eigentlich noch gar nicht schauen und mir noch aufheben (auch weil ich mich so darauf freue, meinem Mann diesen Film zu zeigen). Ich glaube, es ist der Film für den 25. Dezember-Abend. Warum ich ihn so gerne mag, steht hier.

* "The Newsroom". Ein desillusionierter Nachrichten-Moderator gibt sich selbst (und der Sendung, die er macht) noch eine zweite Chance. Diese Serie habe ich in den Sommerferien in New York geguckt, mit einem Riesenbecher Peanut Butter Ice Cream auf dem Bauch. Wenn die Grillen vorm Fenster zu laut gezirpt haben, mussten wir zwischendurch das Fenster schließen. Gut möglich, dass ich die Serie auch so mochte, weil ich diese faulen Sommertage in Amerika so geliebt habe. Aber auch zu Hause habe ich sie gerne weitergeschaut.

* "Oh Boy". Ich finde diesen Film (und Tom Schilling) ganz wunderbar.

* "Before Midnight". Mit Jesse und Celine bin ich erwachsen geworden. Als sie sich auf einer Zugfahrt nach Wien kennenlernten und ausstiegen, um gemeinsam eine Nacht zu verbringen, war ich 18 (und genauso ungepanzert wie sie). Als sie sich 2004 in Teil zwei der Geschichte in Paris wiedertrafen, war ich 27 (und genauso unglücklich verliebt wie sie). Teil drei erzählt nun, wie es den beiden in den letzten zehn Jahren ergangen ist: Sie haben Zwillinge, sie lieben sich, tief, verbunden - aber sie sind auch so ungnädig miteinander wie man ungnädig wird, wenn man einander auswendig kennt (oder auswendig zu kennen glaubt). Ein Film, der mir sehr nahe gegangen ist, weil er zeigt, wie die Liebe ist, wenn sie zum Alltag geworden ist.

* "Girls". Vier Freundinnen leben und lieben in New York. Mit viel Sex und viel City, aber auch mit vielen Enttäuschungen, Verwirrungen und Fragezeichen. Ich mag "Girls" (und Lena Dunham) sehr.

* "Argo". Sechs Angestellte der amerikanischen Botschaft verstecken sich nach der Erstürmung und Besetzung der Botschaft in Teheran 1979 in der kanadischen Botschaft. Tony Mendez (Ben Affleck) soll sie heimlich aus dem Land bringen - mit Hilfe eines unglaublichen Plans. Ich bin eigentlich nicht der größte Ben Affleck-Fan, aber diesen Film fand ich sensationell gut und spannend (wie übrigens auch "State of Play - Stand der Dinge").

* "Das Leben ist nichts für Feiglinge". Was passiert, wenn einen das Leben einfach aus der Bahn haut, wenn von einem Tag auf den nächsten jemand stirbt, den man unendlich geliebt hat? Frau Färber stirbt bei einem Unfall in der Kita, in der sie arbeitet. Ihr Mann Markus (toll: Wotan Wilke Möhring) weiß nicht, wie er ohne sie weiterleben soll, deswegen lebt er einfach weiter, als sei nichts geschehen (oder tut zumindest so). Seine Tochter Kim (toll: Helen Woigk) weiß nicht, wohin mit ihrer Wut aufs Leben und mit ihrer Wut auf ihren Vater. Oma Gerlinde (sowas von toll: Christine Schorn) vermittelt zwischen beiden und hilft (vor allem mit ihrem trockenem Humor), aber das Leben wirft auch sie aus der Bahn und konfrontiert sie mit einer schlimmen Diagnose. Nacherzählt klingt dieser Film viel deprimierender als er ist. "Das Leben ist nichts für Feiglinge" erzählt vom Tod, viel mehr erzählt er aber vom Leben. Vom Überleben und Weiterleben, von Schmerzen und von Liebe und von Angst und von Nähe. Lauter riesengroße Themen, von denen dieser Film beeindruckend komisch und schlau erzählt.

* "Being Erica" - meine Überraschungsserien-Entdeckung des Jahres. Hier beschrieben.

* "In Treatment". Was für eine faszinierende Serien-Idee: Paul Weston ist Therapeut, die Serie zeigt seine wöchentlichen Sitzungen mit vier Patienten - und seiner eigenen Therapeutin. Nicht die Art Serie, die einem super Laune macht, aber eine Serie, die einen nicht mehr loslässt, die nachdenklich macht und wach fürs Leben.

* "Borgen - Gefährliche Seilschaften". Die letzte Staffel der dänischen Serie zeigt die Rückkehr der ehemaligen dänischen Premierministerin Birgitte Nyborg in die Politik. Im Herbst lief die dritte Staffel dieser unfassbar guten Serie auf Arte, ich hab nur die ersten vier Folgen gesehen und den Rest verpasst - deswegen freue ich mich sehr auf die DVD, die Ende Januar erscheint.

* "Downton Abbey". Die perfekte Serie, um abzutauchen: Die Geschichte einer britischen Adelsfamilie und ihrer Angestellten Anfang des 20. Jahrhunderts. Große Kulisse, große Roben, große Emotionen, große Intrigen, großer Spaß. (Obwohl ich das Ende von Staffel 3 so empörend fand, dass ich eigentlich NIE wieder "Downton Abbey" gucken wollte, eigentlich).

* "Vielleicht lieber morgen". Eine klassische Coming-of-Age-Geschichte, aber eine ungewöhnlich toll erzählte: Charlie hat an der Highschool wenig Freunde, bis er Patrick und seine Stiefschwester Sam kennenlernt und zum ersten Mal in seinem Leben das Gefühl hat, nicht allein zu sein mit seinem Anderssein. Was für ein hinreißender Film.

* "Scandal". Mit dieser Serie ist es wie mit Rosmarin-Chips, ich kann einfach nicht aufhören, sie mir reinzuziehen. Olivia Pope kümmert sich in ihrer Kanzlei um die ganz harten Fälle: Um berühmte Menschen, die einen schmutzigen Skandal am Hals haben. Nebenbei hilft sie dem amerikanischen Präsidenten dabei, im Amt zu bleiben. Was nicht unbedingt einfacher ist, denn der amerikanische Präsident ist auch der (sehr verheiratete) Mann, den sie liebt. Eine super gemachte, hochspannende, mitunter herrlich beknackte Serie.

Jetzt würde ich mich irre freuen, wenn ihr mir eure Lieblingsfilme und Serien des Jahres in die Kommentare schreiben würdet - der DVD-Stapel für die Weihnachtsferien darf (und soll) noch wachsen. Danke. Kommt gut in die Woche.

BENS GESCHICHTE (UND EINE BITTE)


Das ist ein Text, der mir schon seit Tagen schwer fällt. Weil er mich daran erinnert, dass das Leben, es kann noch so glücklich, gut oder richtig sein, von einer Sekunde auf die nächste vom Unglück überfallen werden kann. Es ist nicht so, dass ich das nicht wüsste - jeder weiß es. Aber ich denke kaum je darüber nach. Man kann ja nicht andauernd darüber nachdenken, was alles passieren könnte, es würde einem ja auch nicht beim Leben helfen. Verdrängung aus Selbstschutz, gewissermaßen.

Aber natürlich weiß ich, dass das Unglück passiert, ständig, ganz in der Nähe. Helene zum Beispiel ist nicht einmal ein Jahr alt geworden, weil sie zuerst Leukämie hatte, und dann, als sie von ihr geheilt schien, an einem Krankenhauskeim starb, gegen den sich ihr geschwächtes Immunsystem nicht wehren konnte. Ich kann mir nicht vorstellen, wie Eltern, denen so etwas widerfährt, die Kraft finden, weiterzumachen. Aber Helenes Eltern haben das geschafft. Vielleicht auch, weil ihnen viele Menschen geholfen haben, beim Versuch, Helene zu helfen. Vielleicht auch, weil sie die Kraft hatten, in all dem Unglück, das ihnen geschehen ist, eines nicht zu übersehen: dass einem im Dunkel, das über einen kommen kann, auch so etwas wie ein Wissen wächst. Darüber, was einem im Dunkel doch hilft, und was Menschen, über die es gekommen ist, brauchen könnten. Helenes Eltern haben "Helenes Helfer" gegründet - ein privates Netzwerk von Erwachsenen, das Kindern und ihren Eltern hilft, die vom Unglück überfallen worden sind. Unfälle von einer Sekunde auf die andere, Krankheiten, die plötzlich da sind. Geschichten, die man schon beim Lesen schwer aushält - wieviel schwerer muss es sein, sie tatsächlich zu bewältigen.


Ben zum Beispiel. Ben ist zwei Jahren fast ertrunken, als er beim Versuch, die Blumen zu gießen, in einen Pool gefallen ist. Seitdem ist er, jetzt acht, ein sogenanntes Wachkoma-Kind. Er hat einen stabilen Kreislauf, einen Schlaf/Wachrhythmus, sein Stoffwechsel und seine Ernährung (durch eine Magensonde) verlaufen geregelt, die Atmung ist spontan, manchmal wird er zusätzlich beatmet, seine Gliedmaßen sind vollständig gelähmt. Auf die übliche Weise kann man mit so einem Kind nicht kommunizieren. Was Ben wahrnimmt, wie viel, auf welche Weise und wann, das lässt sich nur schwer beurteilen. Aber: Wenn Ben Musik vorgespielt wird, dann entspannt sich oft etwas in seinem Körper. Musik also. Nicht das Einzige, das zu Ben durchkommt, da sind auch noch Berührungen, Pflege, Hingabe, die Liebe findet ja ihre Wege - und Ben hat eine große Familie, 2012 hat er Geschwister bekommen, ein Zwillings-Pärchen. Aber die Musik scheint etwas Schönes mit ihm zu machen. Er mag "Die Affen rasen durch den Wald" und "Hänsel und Gretel". Manchmal scheint es, schreibt sein Musik-Therapeut Roland, als singe er mit seinem unverwechselbaren Gurgellaut die zweite Stimme. Und manchmal spielen sie im Quartett: Ben, die erste Rassel, Oma, die Gitarre gelernt hat, die erste Gitarre, die Kinderkrankenschwester die zweite Rassel, Roland die zweite Gitarre. Ben mag es, wenn etwas los ist. Deswegen unterstützen "Helenes Helfer" Ben und seine Eltern, indem sie ihm einen Musik-Therapeuten finanzieren. Musiktherapie gehört halt nicht zu dem, was Krankenkassen übernehmen. Obwohl sie oft kleine Wunder bewirkt.

Das ist es, was "Helenes Helfer" tun. Sie helfen an Punkten, an denen andere es nicht oder nicht mehr tun. Es gibt einige solcher Projekte, man kann sie alle auf der Website nachlesen. Es ist ein wenig Erleichterung im Dunkeln, Trost im Unglück. Es macht das Dunkle nicht wieder hell, aber vielleicht wird es ein wenig erträglicher. Und gibt der Familie das Gefühl, nicht so alleine zu sein mit dem, was ihnen geschehen ist. Alle Helfer von "Helenes Helfer" arbeiten ehrenamtlich - und man kann ihnen dabei helfen zu helfen. Man kann helfen, dass Bens Musik-Therapie und auch alle anderen Projekte im nächsten Jahr weitergeführt werden können. Ich würde mich sehr freuen, wenn jemand von euch das auch gerne täte. Das geht ganz einfach, man muss einfach auf das Wort "Spenden" ganz unten drücken. Auch kleine Summen helfen, jeder einzelne Euro. Ich danke euch.

* Hier ist die Website von "Helenes Helfer".
* Hier erzählt Musiktherapeut Roland von seiner Therapie mit Ben.
* Hier erzählt Marisa, Helenes Mama, auf ihrem Blog noch einmal über die Entstehung von "Helenes Helfer" - und hat alle Blogger aufgelistet, die in diesen Tagen von Projekten erzählen, das sind:
* Andrea von Jolijou über Jenny und ihr neues gebrauchtes Liftsystem.
* Bine von Was Eigenes über Marcel, der im nächsten Jahr noch einmal zu den Delphinen geschickt wird.
* Clara von ClaraOnline über Lennox Hippotherapie.
* Nina von Hedinaeht über Emma und Maria im Kindertageshospiz.
* Anna von Berlinmittemom über Juval und seine Musiktherapie.
* Halima von Mama Mia über Azra und ihre Musiktherapie.
* Barbara von Scrap Impulse über die langfristige Unterstützung für Moritz.
* Martina von Formtiere über Pascal und warum er 2014 zu einer Erlebnistherapie geschickt werden soll.

LIEBLINGSKEKSE: FLORENTINER UND SCHWEINEOHREN


Draußen schneit es zum ersten Mal. Und ich weiß jetzt schon, dass wir dieses Wochenende wie das letzte verbringen werden: drinnen, dick eingemummelt, mit einem Riesenberg Kekse. Diese Florentiner sind so etwas wie ein Familienrezept. Zum ersten Mal habe ich sie bei meiner Schwester gegessen und dabei sehr gegrinst - als Teenager habe ich jeden Dienstag nach der Schule in einer Bäckerei gearbeitet und Hunderte von Florentinern gebacken, Blech um Blech um Blech, bis ich den Riesenberg Florentiner-Teig mit meiner Freundin endlich abgearbeitet (und kleiner genascht) hatte. Als ich dort aufgehört habe, um lieber in einem Klamotten-Laden zu arbeiten, habe ich mir geschworen, NIE wieder Florentiner zu essen, aber die Kekse meiner Schwester schmeckten genau wie damals, süß-fruchtig-schokoladig, einfach zu gut, um sie nicht zu essen - seitdem vergeht kein Winter ohne Florentiner, auch, weil dies die Lieblingskekse von meinem Mann sind. Ich habe das Rezept vor zwei Jahren schon mal hier auf Slomo gepostet - damit niemand lang suchen muss, ist es hier noch einmal:

FLORENTINER (reicht für zwei Bleche)

ZUTATEN
50g Halbfettbutter
120g Zucker
6 EL leichte Kaffeesahne
140g Mandelstifte
140g getrocknete Cranberries und Ananas (diese 140g kann man ganz nach Geschmack aufteilen, ich nehme immer mehr Cranberries als Ananas)
40g Mehl
1 Paket Zartbitter-Kuvertüre

Den Ofen auf 180°C vorheizen.
Die Butter, den Zucker und die Kaffeesahne in einem Kochtopf erhitzen und so lange rühren, bis sich der Zucker und die Butter vollständig aufgelöst haben.
Die Mandelstifte, das Mehl und die getrockneten Früchte dazu geben und rühren, bis alles gut vermischt ist.
Auf einem mit Backpapier belegten Blech mit einem Teelöffel gleichmäßig Florentiner-Portionen verteilen (ich nehme immer gut einen Teelöffel pro Portion) - genügend Abstand zwischen den Portionen lassen.
8-10 Minuten backen bis die Florentiner goldbraun sind.
Abkühlen lassen.
Die Kuvertüre schmelzen und die Florentiner zur Hälfte eintunken.
Trocknen lassen.



Fannys und mein Lieblingskeks-Rezept stammt aus dem Brigitte-Plätzchen-Heft: Schweineohren. Fanny liebt dieses Rezept, weil sie Schweine mag und bei der Zubereitung ihren nagelneuen, neongrünen Back-Pinsel benutzen kann, auf den sie so stolz ist. Ich mag es, weil es wenig Aufwand macht, weil Fanny entspannt mitbacken kann und weil es ehrlich sensationell schmeckt (noch warm, direkt vom Blech).





SCHWEINEOHREN (aus dem Brigitte-Plätzchen-Heft, leicht abgewandelt, reicht für ca. 40 Stück)

ZUTATEN
1 Rolle Blätterteig (aus dem Kühlregal)
1 EL flüssiger Honig (ich nehme gerne Wald-Honig, weil er ein bisschen herber ist)
1 EL lauwarmes Wasser
40g brauner Zucker (im Originalrezept wird bunter Zucker verwendet, das geht natürlich auch)

Den Backofen auf 200°C vorheizen.
Den Blätterteig ausrollen.
Den Honig in einer kleinen Schüssel mit etwa 1 EL Wasser verrühren und den Blätterteig dünn damit bestreichen.
Den Zucker gleichmäßig auf dem Teig verteilen und leicht andrücken.
Den Blätterteig von beiden Seiten zur Mitte hin aufrollen (bis sich die beiden Teigrollen in der Mitte treffen). In etwa 3 mm dünne Scheiben schneiden und auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen (genügend Abstand lassen, die Schweinohren breiten sich noch aus!).
9-12 Minuten hellbraun backen.

Habt ein gemütliches Wochenende und einen schönen Nikolaustag!

NOVEMBER 2013


Ein paar Momente, die ich im November mochte:

* Eine hinreißende Such-Anzeige neben dem Supermarkt: "You looked at me. I got shy and began staring at a small dog instead that was standing between us." Ich hoffe, er hat sie gefunden.
* Ein neuer Pullover aus der Isabel Marant-H&M-Kollektion.
* Hagebutten-Zweige.
* Und die erste Weihnachts-Deko.
* Ein großer Tag fürs kleine Mädchen: der dritte Geburtstag. Ein unglaublich schöner Tag mit tollen, liebevollen, aufmerksamen, lustigen kleinen und großen Menschen.
* Gefeiert wurde auch mit Party-Animals (hier abgeguckt).
* Passend zum Geburtstag wurde aus dem Baby-Zimmer ein Mädchen-Zimmer mit großem Bett und kleinen Überraschungen. An der Wand: Ein Poster mit den Illustrationen aus "Schau mal, so viele Tiere" von Yayo Kawamura (als Geschenkpapier im Spielzeug-Laden gefunden).
* Große, bunte Sterne - eine der vielen tollen Entdeckungen bei Ting in Berlin.
* Neues Lieblingsrouge. Eine Farbe, die ich niemals ausprobiert hätte, wenn die nette Verkäuferin sie mir nicht empfohlen hätte. Aufgetragen sieht dieses Knallpink herrlich frisch und natürlich aus (und frisch kann ich im Dezember echt gebrauchen).
* Endlich gefunden: Gefütterte, sensationell bequeme Biker-Boots.

Schwer zu glauben, dass das Jahr schon fast zu Ende ist, noch schwerer zu glauben, dass in drei Wochen Weihnachten ist (irgendwie kommt´s mir vor, als hätten wir erst vorgestern im T-Shirt am Hudson River gesessen). Aber ich freu mich auf die nächsten Tage und Wochen, aufs Rumliegen, Lümmeln, Verhöhlen, Futtern, ich kann´s gebrauchen.
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