AUF EIN NEUES


Vorhin habe ich eine Liste angefangen, ich schreibe ja so gerne Listen, Listenschreiben hilft mir beim Nachdenken, beim Jahr zu Ende denken. Dinge, die ich mochte, so hieß die Liste. Und sie war ziemlich lang. Dieser Sommer in New Jersey, vielleicht der schönste Urlaub, den ich je hatte, der friedlichste auf jeden Fall, die kleinen Rituale dieser heißen Sommertage, das Fährefahren und den Fährmann grüßen, das Tret-Karussellfahren und der Cheeseburger danach (ihr Stolz, Ketchup in diese winzigen Pappschälchen zu füllen und Senf für Papa). Die abendlichen Riesen-Picknick-Einkäufe, das Erdnussbuttereis, die Spaziergänge zum Wasser, bloß um wieder und wieder diese Stadt zu sehen, am anderen Ufer. Die Fahrstunden, die ich genommen habe, obwohl mir vor Angst ganz übel war, zur Prüfung ist es nie gekommen, ich musste eine kleine Pause einlegen, aus der eine große wurde, jetzt muss ich wieder von vorne anfangen, aber immerhin, das war ein Anfang. Die Momente mit Fanny (es sind so viele, jeden Tag, erst heute, als sie beim Aufwachen vom Weihnachtsmarkt erzählte, von ihrer ersten Zuckerwatte, der Wolke, die man essen kann). Oder unser erster Kinobesuch letzte Woche. Das Leben mit ihr ist so schön, so neu, jeden Tag. Die Menschen, die ich dieses Jahr kennengelernt habe. Und die Menschen, die da waren, was für tolle Freunde. Dieses Jahr war oft ein glückliches. Es war auch oft anstrengend, sehr anstrengend, manchmal so anstrengend, dass es mich ganz ratlos gemacht hat. Ein Jahr auch der Sorge und der Abschiede. Ein Jahr, das mir so deutlich gemacht hat, wie wenig selbstverständlich dieses ganze Glück ist, der Alltag, der einen manchmal so mürbe macht. Und jetzt. Geh ich mit dem kleinen Mädchen Knallerbsen werfen. Und Glückskekse knabbern. Und Ü-Ei-Orakel orakeln. Und koche ein riesiges mexikanisches Fressfest. Und küsse um Mitternacht meine beiden großen Lieben. Und bin sentimental. Und freu mich auf 2014, auf die Dinge, die kommen, die großen und die ganz kleinen.

Kommt gut ins nächste Jahr. Ich wünsch euch ein glückliches.
(Und danke fürs Lesen und überhaupt).

LIEBLINGE DES JAHRES, PART 2: KOSMETIK





Es wundert mich selbst ein bisschen (ich war ja leider nie das größte Schmink-Talent, obwohl ich zwei ältere Schwestern habe, die das ziemlich gut drauf haben) - aber ich stehe gerade wirklich auf Kosmetik. Ich bin immer noch keine Hochbegabung, was das Schminken angeht, aber es macht mir Spaß und tut mir gut. Das hier waren meine Lieblings-Produkte des Jahres, die größte Veränderung und ein paar Beauty-Blogs, die ich gerne gelesen habe:

1) Der "Stippling Brush" von Real Techniques
Diesen Pinsel habe ich mir im Frühjahr im London gekauft - seitdem ist er mein Lieblingspinsel. Das klingt jetzt, als hätte ich eine riesige Pinsel-Sammlung, meine Pinsel-Sammlung ist eher übersichtlich, aber diesen hier finde ich ehrlich fantastisch: Noch nie habe ich so bequem, schnell und vor allem gleichmäßig Foundation aufgetragen. Tolles Ding. (Und wenn wir schon beim Thema sind: den Rouge-Pinsel vom Body Shop finde ich ebenfalls super, auf der Suche bin ich noch nach einem guten Puder-Pinsel).

2) "Diorskin Rosy Glow"-Rouge von Dior
Dieses Rouge hätte ich nie im Leben ausprobiert, die Farbe sieht schon extrem pink aus. Überzeugt hat mich erst die entzückende Verkäuferin, die mir dieses Rouge aufgetragen hat. Auf den Wangen sieht es nicht mehr Knallpink aus, sondern tatsächlich so "Rosy Glow" wie der Name versprich. Wangen wie nach einem langen Spaziergang.

3) "Dior Addict Lipstick" in Nr. 643 Diablotine von Dior
Seit Monaten mein Lieblingslippenstift - schimmert schön, trocknet die Lippen nicht aus, hält anständig und die Farbe - ein unknalliges, aber frisches Rosé - ist perfekt für jeden Tag.

4) "Baume Corps Super Hydratant" von Clarins 
Sobald es draußen kälter wird, habe ich schrecklich trockene, juckende Haut. Ich habe viele Bodylotions ausprobiert und bin froh, dass ich jetzt diese gefunden habe: Sie zieht schön ein, macht superweiche Haut, versorgt richtig gut mit Feuchtigkeit - und ich liebe den Duft dieser Creme mit Pfirsichmilch, Sheabutter und Orangenblüten.

5) "Lippenbalsam" von Apomanum
Diesen Lippenbalsam aus Bienenwachs habe ich vor einer Weile bei "mdc cosmetic" entdeckt und mitgenommen, weil ich oft trockene und rissige Lippen habe. Seitdem benutze ich ihn ständig und immer vor dem Schlafengehen. (Ich hoffe, es gibt noch Nachschub, auch wenn er im Onlineshop gerade nicht mehr zu haben ist - letzte Woche hat Fanny Nagellack in mein letztes Döschen gegossen, weil sie fand, dass er in rot viel schöner aussehen würde).

6) "Diorskin Nude"-Foundation von Dior
Anfang des Jahres habe ich es länger mit der "Le Teint Touche Eclat"-Foundation probiert, die ich mag - die für mich aber ein bisschen zu wenig deckend ist. Diese Foundation ist ein bisschen cremiger und deckt ein bisschen mehr, ohne zugekleistert auszusehen, sie funktioniert wunderbar bei trockener Haut und hält ewig. Wirklich toll.

7) "Airbrush Concealer" von Clinique
Ich habe krasse Augenringe - mit diesem Concealer sehen sie nur noch halb so dramatisch aus. Er ist leicht aufzutragen, verteilt sich gut und setzt sich nicht ab.

8) Sensibio H20 von Bioderma
Die Mizellenlösung von Bioderma wurde überall angepriesen, völlig zu Recht, finde ich. Was für ein fabelhaftes Produkt: Es reinigt sanft, aber supergründlich - und fühlt sich herrlich frisch an. Ich habe sehr empfindliche Haut, mit Sensibio hatte ich nie Probleme. Und sie entfernt sogar wasserfeste Wimperntusche.

9) Gesichtsöl Huile Santal von Clarins
Keine Ahnung, warum ich erst so spät auf Gesichtsöl gekommen bin, aber von diesem Öl kann ich gar nicht genug bekommen. Ich benutze es jeden Abend, nur zwei Tropfen, aber das Ergebnis ist bemerkenswert: Meine Haut ist deutlich weniger trockener und entspannt sich nach dem Auftragen sofort. Und ich mag den Duft nach Sandelholz, Kardamom und Lavendel.

10) "E 45 Cream"
Von dieser Creme habe ich zum ersten Mal auf Foxycheeks  gelesen - und ich kann nur bestätigen, was Beauty-Expertin Hanna geschrieben hat. Die E45-Creme pflegt wirklich alles weich - und hat mich vor ein paar Wochen gerettet, als ich katastrophale Haut hatte. Mit dieser fettfreien Creme habe ich meine Haut wieder hinbekommen. Seitdem benutze ich sie regelmäßig am Abend, wenn ich das Gefühl habe, dass meine Haut spannt oder sonstwie gereizt ist.

11) "Drink It Up Intensive Overnight"-Maske von Origins
Mit dieser Maske habe ich schon meine Mama und Marlene angesteckt - weil sie sensationell bequem aufzutragen ist (einfach über Nacht einwirken lassen), weil sie herrlich duftet und weil die Haut am morgen wirklich richtig prall und frisch aussieht.

12) "Hand Cream Vanilla and Orange Peel" von Grown
Dieses Jahr habe ich einen ausgewachsenen Handcreme-Tick entwickelt. Früher habe ich nie Handcreme benutzt, jetzt habe ich immer welche dabei. Die drei Lieblinge des Jahres: der "Resurrection Aromatique Hand Balm" von Aesop (ein Geschenk, über das ich mich irre gefreut habe), die "Regenerierende Handcreme Rose Garden" von Lavera und mein Favorit: die "Hand Cream Vanilla and Orange Peel" von Grown (noch ein Geschenk  - ich glaube, mein Handcreme-Tick ist nicht ganz verborgen geblieben).

Noch nicht gefunden: eine gute, wasserfeste Wimperntusche. Und ein guter Puder.

Die größte Veränderung des Jahres: Ich habe mir die Haare abgeschnitten (und es bis heute tatsächlich nicht eine Sekunde bereut). Von mittellang auf richtig kurz mit Franko von Fine & Dandy:



Und hier sind noch ein paar Beauty-Blogs, die ich gerne gelesen habe:

* Foxycheeks
* Primer & lacquer
* Into the Gloss
* Sali Hughes 
* Lisa Eldridge
* Vivianna Does Makeup
* What I Heart Today
* The Formula
* The Beauty Department
* She Lets Her Hair Down
* Lips So Facto

Falls ihr Lust habt, schreibt doch wieder Eure Lieblingsprodukte oder Blogs in die Kommentare (und danke übrigens für die tollen DVD-Empfehlungen!).

LIEBLINGE DES JAHRES, PART 1: FILME UND SERIEN


Bevor das Jahr zu Ende geht, kommt hier noch der erste Teil meines kleinen Jahres-Rückblickes. Filme und Fernsehserien, die ich 2013 unheimlich gerne gesehen habe:

* "Frances Ha". Mein Film des Jahres. Ich habe ihn mir schon auf DVD gekauft, mag ihn aber eigentlich noch gar nicht schauen und mir noch aufheben (auch weil ich mich so darauf freue, meinem Mann diesen Film zu zeigen). Ich glaube, es ist der Film für den 25. Dezember-Abend. Warum ich ihn so gerne mag, steht hier.

* "The Newsroom". Ein desillusionierter Nachrichten-Moderator gibt sich selbst (und der Sendung, die er macht) noch eine zweite Chance. Diese Serie habe ich in den Sommerferien in New York geguckt, mit einem Riesenbecher Peanut Butter Ice Cream auf dem Bauch. Wenn die Grillen vorm Fenster zu laut gezirpt haben, mussten wir zwischendurch das Fenster schließen. Gut möglich, dass ich die Serie auch so mochte, weil ich diese faulen Sommertage in Amerika so geliebt habe. Aber auch zu Hause habe ich sie gerne weitergeschaut.

* "Oh Boy". Ich finde diesen Film (und Tom Schilling) ganz wunderbar.

* "Before Midnight". Mit Jesse und Celine bin ich erwachsen geworden. Als sie sich auf einer Zugfahrt nach Wien kennenlernten und ausstiegen, um gemeinsam eine Nacht zu verbringen, war ich 18 (und genauso ungepanzert wie sie). Als sie sich 2004 in Teil zwei der Geschichte in Paris wiedertrafen, war ich 27 (und genauso unglücklich verliebt wie sie). Teil drei erzählt nun, wie es den beiden in den letzten zehn Jahren ergangen ist: Sie haben Zwillinge, sie lieben sich, tief, verbunden - aber sie sind auch so ungnädig miteinander wie man ungnädig wird, wenn man einander auswendig kennt (oder auswendig zu kennen glaubt). Ein Film, der mir sehr nahe gegangen ist, weil er zeigt, wie die Liebe ist, wenn sie zum Alltag geworden ist.

* "Girls". Vier Freundinnen leben und lieben in New York. Mit viel Sex und viel City, aber auch mit vielen Enttäuschungen, Verwirrungen und Fragezeichen. Ich mag "Girls" (und Lena Dunham) sehr.

* "Argo". Sechs Angestellte der amerikanischen Botschaft verstecken sich nach der Erstürmung und Besetzung der Botschaft in Teheran 1979 in der kanadischen Botschaft. Tony Mendez (Ben Affleck) soll sie heimlich aus dem Land bringen - mit Hilfe eines unglaublichen Plans. Ich bin eigentlich nicht der größte Ben Affleck-Fan, aber diesen Film fand ich sensationell gut und spannend (wie übrigens auch "State of Play - Stand der Dinge").

* "Das Leben ist nichts für Feiglinge". Was passiert, wenn einen das Leben einfach aus der Bahn haut, wenn von einem Tag auf den nächsten jemand stirbt, den man unendlich geliebt hat? Frau Färber stirbt bei einem Unfall in der Kita, in der sie arbeitet. Ihr Mann Markus (toll: Wotan Wilke Möhring) weiß nicht, wie er ohne sie weiterleben soll, deswegen lebt er einfach weiter, als sei nichts geschehen (oder tut zumindest so). Seine Tochter Kim (toll: Helen Woigk) weiß nicht, wohin mit ihrer Wut aufs Leben und mit ihrer Wut auf ihren Vater. Oma Gerlinde (sowas von toll: Christine Schorn) vermittelt zwischen beiden und hilft (vor allem mit ihrem trockenem Humor), aber das Leben wirft auch sie aus der Bahn und konfrontiert sie mit einer schlimmen Diagnose. Nacherzählt klingt dieser Film viel deprimierender als er ist. "Das Leben ist nichts für Feiglinge" erzählt vom Tod, viel mehr erzählt er aber vom Leben. Vom Überleben und Weiterleben, von Schmerzen und von Liebe und von Angst und von Nähe. Lauter riesengroße Themen, von denen dieser Film beeindruckend komisch und schlau erzählt.

* "Being Erica" - meine Überraschungsserien-Entdeckung des Jahres. Hier beschrieben.

* "In Treatment". Was für eine faszinierende Serien-Idee: Paul Weston ist Therapeut, die Serie zeigt seine wöchentlichen Sitzungen mit vier Patienten - und seiner eigenen Therapeutin. Nicht die Art Serie, die einem super Laune macht, aber eine Serie, die einen nicht mehr loslässt, die nachdenklich macht und wach fürs Leben.

* "Borgen - Gefährliche Seilschaften". Die letzte Staffel der dänischen Serie zeigt die Rückkehr der ehemaligen dänischen Premierministerin Birgitte Nyborg in die Politik. Im Herbst lief die dritte Staffel dieser unfassbar guten Serie auf Arte, ich hab nur die ersten vier Folgen gesehen und den Rest verpasst - deswegen freue ich mich sehr auf die DVD, die Ende Januar erscheint.

* "Downton Abbey". Die perfekte Serie, um abzutauchen: Die Geschichte einer britischen Adelsfamilie und ihrer Angestellten Anfang des 20. Jahrhunderts. Große Kulisse, große Roben, große Emotionen, große Intrigen, großer Spaß. (Obwohl ich das Ende von Staffel 3 so empörend fand, dass ich eigentlich NIE wieder "Downton Abbey" gucken wollte, eigentlich).

* "Vielleicht lieber morgen". Eine klassische Coming-of-Age-Geschichte, aber eine ungewöhnlich toll erzählte: Charlie hat an der Highschool wenig Freunde, bis er Patrick und seine Stiefschwester Sam kennenlernt und zum ersten Mal in seinem Leben das Gefühl hat, nicht allein zu sein mit seinem Anderssein. Was für ein hinreißender Film.

* "Scandal". Mit dieser Serie ist es wie mit Rosmarin-Chips, ich kann einfach nicht aufhören, sie mir reinzuziehen. Olivia Pope kümmert sich in ihrer Kanzlei um die ganz harten Fälle: Um berühmte Menschen, die einen schmutzigen Skandal am Hals haben. Nebenbei hilft sie dem amerikanischen Präsidenten dabei, im Amt zu bleiben. Was nicht unbedingt einfacher ist, denn der amerikanische Präsident ist auch der (sehr verheiratete) Mann, den sie liebt. Eine super gemachte, hochspannende, mitunter herrlich beknackte Serie.

Jetzt würde ich mich irre freuen, wenn ihr mir eure Lieblingsfilme und Serien des Jahres in die Kommentare schreiben würdet - der DVD-Stapel für die Weihnachtsferien darf (und soll) noch wachsen. Danke. Kommt gut in die Woche.

BENS GESCHICHTE (UND EINE BITTE)


Das ist ein Text, der mir schon seit Tagen schwer fällt. Weil er mich daran erinnert, dass das Leben, es kann noch so glücklich, gut oder richtig sein, von einer Sekunde auf die nächste vom Unglück überfallen werden kann. Es ist nicht so, dass ich das nicht wüsste - jeder weiß es. Aber ich denke kaum je darüber nach. Man kann ja nicht andauernd darüber nachdenken, was alles passieren könnte, es würde einem ja auch nicht beim Leben helfen. Verdrängung aus Selbstschutz, gewissermaßen.

Aber natürlich weiß ich, dass das Unglück passiert, ständig, ganz in der Nähe. Helene zum Beispiel ist nicht einmal ein Jahr alt geworden, weil sie zuerst Leukämie hatte, und dann, als sie von ihr geheilt schien, an einem Krankenhauskeim starb, gegen den sich ihr geschwächtes Immunsystem nicht wehren konnte. Ich kann mir nicht vorstellen, wie Eltern, denen so etwas widerfährt, die Kraft finden, weiterzumachen. Aber Helenes Eltern haben das geschafft. Vielleicht auch, weil ihnen viele Menschen geholfen haben, beim Versuch, Helene zu helfen. Vielleicht auch, weil sie die Kraft hatten, in all dem Unglück, das ihnen geschehen ist, eines nicht zu übersehen: dass einem im Dunkel, das über einen kommen kann, auch so etwas wie ein Wissen wächst. Darüber, was einem im Dunkel doch hilft, und was Menschen, über die es gekommen ist, brauchen könnten. Helenes Eltern haben "Helenes Helfer" gegründet - ein privates Netzwerk von Erwachsenen, das Kindern und ihren Eltern hilft, die vom Unglück überfallen worden sind. Unfälle von einer Sekunde auf die andere, Krankheiten, die plötzlich da sind. Geschichten, die man schon beim Lesen schwer aushält - wieviel schwerer muss es sein, sie tatsächlich zu bewältigen.


Ben zum Beispiel. Ben ist zwei Jahren fast ertrunken, als er beim Versuch, die Blumen zu gießen, in einen Pool gefallen ist. Seitdem ist er, jetzt acht, ein sogenanntes Wachkoma-Kind. Er hat einen stabilen Kreislauf, einen Schlaf/Wachrhythmus, sein Stoffwechsel und seine Ernährung (durch eine Magensonde) verlaufen geregelt, die Atmung ist spontan, manchmal wird er zusätzlich beatmet, seine Gliedmaßen sind vollständig gelähmt. Auf die übliche Weise kann man mit so einem Kind nicht kommunizieren. Was Ben wahrnimmt, wie viel, auf welche Weise und wann, das lässt sich nur schwer beurteilen. Aber: Wenn Ben Musik vorgespielt wird, dann entspannt sich oft etwas in seinem Körper. Musik also. Nicht das Einzige, das zu Ben durchkommt, da sind auch noch Berührungen, Pflege, Hingabe, die Liebe findet ja ihre Wege - und Ben hat eine große Familie, 2012 hat er Geschwister bekommen, ein Zwillings-Pärchen. Aber die Musik scheint etwas Schönes mit ihm zu machen. Er mag "Die Affen rasen durch den Wald" und "Hänsel und Gretel". Manchmal scheint es, schreibt sein Musik-Therapeut Roland, als singe er mit seinem unverwechselbaren Gurgellaut die zweite Stimme. Und manchmal spielen sie im Quartett: Ben, die erste Rassel, Oma, die Gitarre gelernt hat, die erste Gitarre, die Kinderkrankenschwester die zweite Rassel, Roland die zweite Gitarre. Ben mag es, wenn etwas los ist. Deswegen unterstützen "Helenes Helfer" Ben und seine Eltern, indem sie ihm einen Musik-Therapeuten finanzieren. Musiktherapie gehört halt nicht zu dem, was Krankenkassen übernehmen. Obwohl sie oft kleine Wunder bewirkt.

Das ist es, was "Helenes Helfer" tun. Sie helfen an Punkten, an denen andere es nicht oder nicht mehr tun. Es gibt einige solcher Projekte, man kann sie alle auf der Website nachlesen. Es ist ein wenig Erleichterung im Dunkeln, Trost im Unglück. Es macht das Dunkle nicht wieder hell, aber vielleicht wird es ein wenig erträglicher. Und gibt der Familie das Gefühl, nicht so alleine zu sein mit dem, was ihnen geschehen ist. Alle Helfer von "Helenes Helfer" arbeiten ehrenamtlich - und man kann ihnen dabei helfen zu helfen. Man kann helfen, dass Bens Musik-Therapie und auch alle anderen Projekte im nächsten Jahr weitergeführt werden können. Ich würde mich sehr freuen, wenn jemand von euch das auch gerne täte. Das geht ganz einfach, man muss einfach auf das Wort "Spenden" ganz unten drücken. Auch kleine Summen helfen, jeder einzelne Euro. Ich danke euch.

* Hier ist die Website von "Helenes Helfer".
* Hier erzählt Musiktherapeut Roland von seiner Therapie mit Ben.
* Hier erzählt Marisa, Helenes Mama, auf ihrem Blog noch einmal über die Entstehung von "Helenes Helfer" - und hat alle Blogger aufgelistet, die in diesen Tagen von Projekten erzählen, das sind:
* Andrea von Jolijou über Jenny und ihr neues gebrauchtes Liftsystem.
* Bine von Was Eigenes über Marcel, der im nächsten Jahr noch einmal zu den Delphinen geschickt wird.
* Clara von ClaraOnline über Lennox Hippotherapie.
* Nina von Hedinaeht über Emma und Maria im Kindertageshospiz.
* Anna von Berlinmittemom über Juval und seine Musiktherapie.
* Halima von Mama Mia über Azra und ihre Musiktherapie.
* Barbara von Scrap Impulse über die langfristige Unterstützung für Moritz.
* Martina von Formtiere über Pascal und warum er 2014 zu einer Erlebnistherapie geschickt werden soll.

LIEBLINGSKEKSE: FLORENTINER UND SCHWEINEOHREN


Draußen schneit es zum ersten Mal. Und ich weiß jetzt schon, dass wir dieses Wochenende wie das letzte verbringen werden: drinnen, dick eingemummelt, mit einem Riesenberg Kekse. Diese Florentiner sind so etwas wie ein Familienrezept. Zum ersten Mal habe ich sie bei meiner Schwester gegessen und dabei sehr gegrinst - als Teenager habe ich jeden Dienstag nach der Schule in einer Bäckerei gearbeitet und Hunderte von Florentinern gebacken, Blech um Blech um Blech, bis ich den Riesenberg Florentiner-Teig mit meiner Freundin endlich abgearbeitet (und kleiner genascht) hatte. Als ich dort aufgehört habe, um lieber in einem Klamotten-Laden zu arbeiten, habe ich mir geschworen, NIE wieder Florentiner zu essen, aber die Kekse meiner Schwester schmeckten genau wie damals, süß-fruchtig-schokoladig, einfach zu gut, um sie nicht zu essen - seitdem vergeht kein Winter ohne Florentiner, auch, weil dies die Lieblingskekse von meinem Mann sind. Ich habe das Rezept vor zwei Jahren schon mal hier auf Slomo gepostet - damit niemand lang suchen muss, ist es hier noch einmal:

FLORENTINER (reicht für zwei Bleche)

ZUTATEN
50g Halbfettbutter
120g Zucker
6 EL leichte Kaffeesahne
140g Mandelstifte
140g getrocknete Cranberries und Ananas (diese 140g kann man ganz nach Geschmack aufteilen, ich nehme immer mehr Cranberries als Ananas)
40g Mehl
1 Paket Zartbitter-Kuvertüre

Den Ofen auf 180°C vorheizen.
Die Butter, den Zucker und die Kaffeesahne in einem Kochtopf erhitzen und so lange rühren, bis sich der Zucker und die Butter vollständig aufgelöst haben.
Die Mandelstifte, das Mehl und die getrockneten Früchte dazu geben und rühren, bis alles gut vermischt ist.
Auf einem mit Backpapier belegten Blech mit einem Teelöffel gleichmäßig Florentiner-Portionen verteilen (ich nehme immer gut einen Teelöffel pro Portion) - genügend Abstand zwischen den Portionen lassen.
8-10 Minuten backen bis die Florentiner goldbraun sind.
Abkühlen lassen.
Die Kuvertüre schmelzen und die Florentiner zur Hälfte eintunken.
Trocknen lassen.



Fannys und mein Lieblingskeks-Rezept stammt aus dem Brigitte-Plätzchen-Heft: Schweineohren. Fanny liebt dieses Rezept, weil sie Schweine mag und bei der Zubereitung ihren nagelneuen, neongrünen Back-Pinsel benutzen kann, auf den sie so stolz ist. Ich mag es, weil es wenig Aufwand macht, weil Fanny entspannt mitbacken kann und weil es ehrlich sensationell schmeckt (noch warm, direkt vom Blech).





SCHWEINEOHREN (aus dem Brigitte-Plätzchen-Heft, leicht abgewandelt, reicht für ca. 40 Stück)

ZUTATEN
1 Rolle Blätterteig (aus dem Kühlregal)
1 EL flüssiger Honig (ich nehme gerne Wald-Honig, weil er ein bisschen herber ist)
1 EL lauwarmes Wasser
40g brauner Zucker (im Originalrezept wird bunter Zucker verwendet, das geht natürlich auch)

Den Backofen auf 200°C vorheizen.
Den Blätterteig ausrollen.
Den Honig in einer kleinen Schüssel mit etwa 1 EL Wasser verrühren und den Blätterteig dünn damit bestreichen.
Den Zucker gleichmäßig auf dem Teig verteilen und leicht andrücken.
Den Blätterteig von beiden Seiten zur Mitte hin aufrollen (bis sich die beiden Teigrollen in der Mitte treffen). In etwa 3 mm dünne Scheiben schneiden und auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen (genügend Abstand lassen, die Schweinohren breiten sich noch aus!).
9-12 Minuten hellbraun backen.

Habt ein gemütliches Wochenende und einen schönen Nikolaustag!

NOVEMBER 2013


Ein paar Momente, die ich im November mochte:

* Eine hinreißende Such-Anzeige neben dem Supermarkt: "You looked at me. I got shy and began staring at a small dog instead that was standing between us." Ich hoffe, er hat sie gefunden.
* Ein neuer Pullover aus der Isabel Marant-H&M-Kollektion.
* Hagebutten-Zweige.
* Und die erste Weihnachts-Deko.
* Ein großer Tag fürs kleine Mädchen: der dritte Geburtstag. Ein unglaublich schöner Tag mit tollen, liebevollen, aufmerksamen, lustigen kleinen und großen Menschen.
* Gefeiert wurde auch mit Party-Animals (hier abgeguckt).
* Passend zum Geburtstag wurde aus dem Baby-Zimmer ein Mädchen-Zimmer mit großem Bett und kleinen Überraschungen. An der Wand: Ein Poster mit den Illustrationen aus "Schau mal, so viele Tiere" von Yayo Kawamura (als Geschenkpapier im Spielzeug-Laden gefunden).
* Große, bunte Sterne - eine der vielen tollen Entdeckungen bei Ting in Berlin.
* Neues Lieblingsrouge. Eine Farbe, die ich niemals ausprobiert hätte, wenn die nette Verkäuferin sie mir nicht empfohlen hätte. Aufgetragen sieht dieses Knallpink herrlich frisch und natürlich aus (und frisch kann ich im Dezember echt gebrauchen).
* Endlich gefunden: Gefütterte, sensationell bequeme Biker-Boots.

Schwer zu glauben, dass das Jahr schon fast zu Ende ist, noch schwerer zu glauben, dass in drei Wochen Weihnachten ist (irgendwie kommt´s mir vor, als hätten wir erst vorgestern im T-Shirt am Hudson River gesessen). Aber ich freu mich auf die nächsten Tage und Wochen, aufs Rumliegen, Lümmeln, Verhöhlen, Futtern, ich kann´s gebrauchen.

VERLOSUNG: EIN NELLY-PRINT VON ANOUSHKA MATUS



Die Verlosungswoche endet mit einer tollen Frau. Mit einer richtig tollen Frau - mit Anoushka Matus, einer Illustratorin aus Zürich. Seit ich ihre Arbeiten vor ein paar Jahren zum ersten Mal in der Maxi gesehen habe, bin ich ein Anoushka Matus-Fan - irgendwie schafft sie es einfach immer, dass ich an ihren Illustrationen hängen bleibe, dass ich lächle, nachdenke, staune. Weil ich Anoushkas Arbeit so mag, begleitet sie mich jeden Tag: Auf meinem Schreibtisch steht ihr "Kissing"-Print. Und links an der Wand hängt eine Postkarte von "Nelly" - eine Frau in einem Riesenpullover, die mich daran erinnert, öfter mal langsam zu machen. Diese beiden Prints bedeuten mir sehr viel - deswegen freue ich mich sehr, dass ich heute einen "Nelly"-Print verlosen darf. Vorher aber ein paar Fragen an Anoushka Matus:

Wann hast du in deinem Leben zum ersten Mal gewusst: Ich will unbedingt malen und zeichnen?
Ich kann mich an dieses schöne Gefühl beim Zeichnen erinnern, das ich schon im Kindergarten hatte. Einen konkreten Punkt gab es nie, es war einfach immer da.

Wie wurde aus dem Gefühl ein Beruf?
Mit 17 Jahren bin ich in die Schule für Gestaltung gegangen und habe die Grafikfachklasse in Basel besucht. Später habe ich bei Annabelle gearbeitet, einem Schweizer Frauenmagazin, dort wurden meine ersten Illustrationen veröffentlicht.

Kannst du dich durch das Zeichnen besser ausdrücken als durch Worte?
Wenn ich versuche, meinem neunjährigen Sohn etwas Kompliziertes zu erklären, geht es doch besser mit Bildern, die ich dann zeichne.

Wie empfindest du das Alleinsein beim Arbeiten?
Ich liebe es, in die Arbeit abzutauchen. Ich habe zwei Kinder und es ist immer viel los. Im Atelier setze ich meinen Kopfhörer auf, höre Musik und zeichne. Da kommen die Endorphine ganz schön in Bewegung.

Arbeitest du mit der Hand auf Papier - oder zeichnest du mittlerweile digital?
Ich mache das meiste mit Tusche oder male mit Pinsel. Das Handwerk, das taktile Erlebnis ist mir wichtig. Das fertige Bild wird dann eingescannt und weiter bearbeitet. Das Endprodukt muss ja digital sein, für die Reproduktion.

Was macht eine Illustration wirklich perfekt? Oder sind es gerade die Unperfektheiten, die eine Illustration interessant machen?
Eine Illustration wird von einer guten Idee getragen. Ich möchte dem Betrachter ein Schmunzeln entlocken. Sie soll eine kleine Überraschung sein. Aber das ist eine spannende Frage mit der Unperfektheit... Klar, im Unperfekten ist viel Lebendiges. Dieses Lebendige-Unperfekte ist aber nicht immer leicht zu finden und braucht oft viele Versuche Zeit.

Wie genau entsteht eine deiner Illustrationen? Brauchst du viele Entwürfe, verwirfst du viel?
Manchmal läuft es sehr einfach, ich habe eine Vision und weiß sofort, wie es ausschauen soll. Manchmal ist es einfach knortz und ich suche lange nach einer guten Lösung. Mein Skizzenbuch ist auch eine wichtige Inspirationsquelle. Darin sammle ich Ideen, Farben, Bilder, Stimmungen, auf die ich dann beim Arbeiten zurückgreifen kann.

Gibt es eigentlich so etwas wie eine Illustrations-Blockade - wie die Schreibblockade unter Journalisten? Was tust du dagegen?
Klar habe ich manchmal Illustrations-Blockaden. Dann tue ich einfach etwas anderes und warte ab. Meist löst es sich wieder von alleine. Und oft kommt mir beim Einschlafen plötzlich eine Idee.

Gibt es bestimmte Motive, die dir keine Ruhe lassen?
Das Thema Körperhaltung ist ein Thema, dass mir nie Ruhe lässt. Wie steht ein Mensch da und wie lässt ihn das zu einem besonderen Menschen werden?

Hast du einen Lieblingsstift oder ein anderes Lieblingswerkzeug?
Weiche Bleistifte, Tuschfedern und alte Pinsel. Auf meinem Blog kann man die ganzen Werkzeuge ansehen.

Wer den wunderschönen "Nelly"-Print von Anoushka Matus gewinnen möchte, schreibt bis zum 5. Dezember um 20 Uhr einen Kommentar (bitte mit Email, damit der Gewinner benachrichtigt werden kann).

* Website und Shop von Anoushka Matus sind hier zu finden (und viele ihrer Arbeiten).
* Der Nelly-Print ist hier zu finden.
* Und ihr Blog ist hier zu lesen.

Ich wünsche viel Glück und ein schönes Adventswochenende!
Und sage DANKE an Anoushka!

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Vielen Dank fürs Mitmachen, gewonnen hat dieses Mal Kvik. Herzlichen Glückwunsch!




VERLOSUNG: EIN INDIVIDUELL GESTALTBARER KALENDER


Heute gibt es den Kalender zu gewinnen, der mich dieses Jahr begleitet hat und nächstes Jahr wieder begleiten wird. Bestellt und selbst entworfen habe ich ihn bei persoenlicherkalender.de: Mit Streifen, schlicht in Grau und ohne jeden Schnickschnack (weil ich ihn gerne vollschreibe und anmale). Das mag ich so an diesem Kalender: Man kann ihn ganz nach den eigenen Vorstellungen entwerfen - mit eigenem Cover, mit oder ohne Foto, Quer- oder Hochformat, mit To-Do-Listen, mit Adressen, mit Landkarten, in den eigenen Lieblingsfarben.

Wer noch auf der Suche nach einem Kalender fürs nächste Jahr ist (oder einen zu Weihnachten verschenken möchte), kann heute ein nach seinen Wünschen gestaltetes Exemplar von persoenlicherkalender.de gewinnen. Dazu einfach bis zum 05. Dezember um 20 Uhr einen Kommentar hinterlassen (bitte mit Email-Adresse, damit ich den Gewinner benachrichtigen kann).
Viel Glück und herzlichen Dank an persoenlicherkalender.de!

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Vielen Dank für all die Kommentare. Der Kalender geht an Maike Karen, herzlichen Glückwunsch!



VERLOSUNG: EIN ADVENTSKALENDER VON OHHH...MHHH...


In den letzten Tagen habe ich hübsche Kleinigkeiten für Fannys Adventskalender gesucht - den Kalender selbst habe ich nämlich schon lange, der ist ein Geschenk von Fannys Patentante Marlene. Ausgedacht und entworfen hat ihn wiederum meine Freundin Steffi - was mich noch ein bisschen glücklicher über dieses schöne Stück macht. Himmel, was für ein Jahr hat Steffi hinter sich: die Veröffentlichung ihres Hochzeitsbuches, die Eröffnung ihres OhhhMhhh-Shops und nun auch noch ihr Adventskalender, der nicht nur 24 wieder verwendbare Boxen samt Zahlensticker, sondern auch die Wandsticker enthält, die ich so mag.

Weil geteilte ja doppelte Freude ist, gibt es heute einen von Steffis "Alles so schön einfach Adventskalendern" zu gewinnen - für alle, die noch keinen haben oder zum 1. Dezember jemanden überraschen möchten. Wer gewinnen will, hinterlässt bis zum 28. November um 20 Uhr einen Kommentar (bitte mit Email-Adresse, damit ich den Gewinner benachrichten kann).

Ich drück die Daumen.
Danke, Steffi! Und danke, Marlene!

* Der OhhhMhhh-Shop ist hier zu finden.
* Und der Adventskalender hier.
* Mehr über das Hochzeitsbuch hier.
* Steffi Blog "OhhhMhhh" ist hier zu lesen.
* Zum Marlenes Blog "Spruced" bitte hier entlang.

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Vielen Dank für all die Kommentare. Leider kann nur einer gewinnen und das ist Dana Ockert. Herzlichen Glückwunsch!

VERLOSUNG: REZEPTKARTEN VON THE DISTRICT SIX STORE


Dafür liebe ich das Internet: Man lernt Menschen kennen, die man sonst nie im Leben getroffen hätte. Menschen wie Caroline Adam, die hier letztes Jahr einen meiner Mutter-Fragebögen beantwortet hat. Ich mag Caroline unheimlich gerne und bin sehr beeindruckt von ihrer entspannten Zielstrebigkeit (geht das zusammen? Doch, das geht...): Gerade hat sie ihren eigenen Online-Shop eröffnet: THE DISTRICT SIX STORE - einen Shop für schöne Dinge und Kunst aus Südafrika. Handgefertigt in kleinen Manufakturen und Werkstätten in Durban, Johannesburg und Kapstadt. Wie man auf die Idee kommt, als Berliner Grafikdesignerin Produkte aus Südafrika zu verkaufen? Caroline hat sich einfach verliebt. Und wie das mit der Liebe so ist, duldet sie manchmal eben keinen Aufschub: „Bei meinem dritten Besuch in Südafrika war es um mich geschehen. Ich hatte mich nicht nur in Land und Leute verliebt, sondern auch in die einzigartigen Designs und Produkte. So flog ich heim mit einem Koffer voller Ideen und der Vision, dieses neue, noch so unbekannte Südafrika nach Deutschland zu bringen”. Man versteht, was sie meint, wenn man sich die Produkte in ihrem Shop ansieht. Besonders verguckt habe ich mich in ihre Abteilung "Paper & Art" (ich bin, was schöne Dinge aus Papier angeht, ein hoffnungsloser Fall, fürchte ich). Deshalb gibt es heute, als Start der Slomo-Geburtstags-Verlosungswoche, die hinreißenden Rezept-Karten von Essie Letterpress zu gewinnen: 20 Karten, die mit einer alten Walze aus Heidelberg von 1964 handbedruckt wurden. (Auch ein tolles Weihnachtsgeschenk, finde ich...).

Wer diese Rezept-Karten gewinnen möchte, hinterlässt bis zum 2. Dezember um 20 Uhr einen Kommentar (samt einer Email-Adresse, damit ich den Gewinner benachrichtigen kann).
Viel Glück! Und vielen Dank, Caroline!

* Der DISTRIXT SIX STORE ist hier zu finden.
Carolines schönes Blog zum Shop hier.
Hier ist ein Interview mit "Essie Letterpress" zu finden. 
* Ihr Mutter-Fragebogen ist hier zu lesen.
* Und Informationen über Kapstadt als "World Design Capital 2014" hier.

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Vielen Dank für all die Kommentare. Ich habe einen Gewinner gezogen und das ist... Assata Frauhammer. Herzlichen Glückwunsch!

DAS VIELLEICHT TOLLSTE VIDEO, DAS ICH JE GESEHEN HABE





Seit Ewigkeiten sitzen wir hier auf dem Sofa und schauen uns immer nur das gleiche Video an. Weil es sowas von glücklich macht. Weil man nicht anders kann, als aufzustehen und mitzutanzen. Weil es eine so unglaublich geniale Idee ist. Weil dieser Song süchtig macht:
"24 Hours of Happy" von Pharrell Williams.

Das andere Video, das mich diese Woche begeistert und gerührt hat:
"Like A Rolling Stone" von Bob Dylan.

(Soviel mal zum Thema weniger bloggen...).
Jetzt aber wirklich: ein schönes, glückliches Wochenende.

LANGSAM BLOGGEN. DREI JAHRE SLOMO.


In diesen Tagen wird Slomo drei Jahre alt und ich überlege schon seit Längerem, was ich dazu schreiben möchte. Ich möchte gerne sagen, wie froh und dankbar ich bin, dass es diesen kleinen Ort gibt, der mein Ort ist. Wie gerührt, angetan, aufgeregt, beeindruckt ich über die Kommentare hier bin, über die Emails, die ich bekomme, über die Menschen, die ich kennenlernen durfte. Das Staunen darüber wird echt nie kleiner.

Wenn ich ehrlich bin, gehen mir aber gerade auch viele andere Dinge durch den Kopf, wenn es ums Bloggen geht. Ich habe hier in letzter Zeit weniger als früher geschrieben. Weil ich gerade sehr viel arbeite. Vor allem aber, weil es sich einfach richtiger angefühlt hat. Das Bloggen macht mir nicht weniger Spaß als vor drei Jahren, ich weiß jetzt vielleicht bloß besser, was ich hier will. Und was ich hier nicht will (bloggen, bloß um zu bloggen, weil ich mal wieder bloggen müsste, weil ich es von mir erwarte, weil ich glaube, dass es von mir erwartet wird). Eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Ist doch mein Blog. Meine Entscheidung. Keine große Sache. Und doch fühlt es sich  - wie so oft im Leben - wie eine große Sache an, weil das Kleine natürlich fürs Große steht. Für das Gefühl, dass ich mehr Zeit zum Leben brauche. Zum Rumhängen. Zum Kakao-Trinken. Zum in Büchern verloren gehen. Zum schlechte Fernsehserien gucken. Zum Nichtnachdenken. Zum Nichtswollen. Ich bin so untalentiert darin, mich hängen zu lassen und runterzukommen. Ich habe, wie meine Freundin Dorothea es mal so schön ausgedrückt hat, ein protestantisches Unvermögen, mich zu entspannen. Und ich weiß, dass ich daran etwas ändern muss. Weil ich manchmal müder bin, als ich müde sein müsste. Weil nicht das Leben oder die Arbeit oder die Welt, sondern bloß ich mir (manchmal, zu oft) im Weg stehe.

Mitten hinein in dieses Gefühl habe ich auf "You Are My Fave" (einem meiner alten Lieblingsblogs) einen klugen Text über das "Slow Blogging Movement" gelesen - gleich unter diesem Zitat von Sid Caesar, das Anamu so schön illustriert hat:

"Over a year ago I declared on Twitter that I had lost my blogging sparkle (an embarrasing choice of words, I admit). At the time I thought I was just adjusting to motherhood. But as time went on and even as I had established a schedule for myself, I couldn´t shake the feeling of missing something.

I listened to all the voices telling me that all I needed to do was, "HUSTLE!" So I kept at it, working harder and putting in more hours. But the feeling lingered and maybe got worse. I sought advice (and pep talks), attempted some formulaic ideas and methods, and kept going. The blogging stress and pressure seemed to be a daily experience.

Eventually I had to realize that the hustle and formulaic approaches were causing my work to suffer. And not just my work, but I was neglecting the more important parts of my life too. I think I realized this months ago and it has taken me some time to come to my conclusion of change. Today I´ve decided to follow Erin and join what she termed the slow blogging movement. I´m slowing things down a bit around here. Less content. More thought. I like what my friend Danyelle says "your blog can be whatever you want it to be". 

Als wirklich stressig habe ich das Bloggen nie empfunden. Aber ich kann gut nachvollziehen, was Melanie Blodgett damit meinte.

So. Und jetzt sage ich DANKE fürs Slomo-Lesen (auch fürs still Mitlesen). Danke von Herzen. (Nächste Woche gibt es hier (trotzdem) eine langgeplante Slomo-Geburtstags-Verlosungswoche). Habt es schön bis dahin.

* Quote: Anamu via You Are My Fave.
* Zitierter Text von Melanie Blodgett/ You Are My Fave.
* Der sich auf diesen Text hier bezieht: The Rebirth of Slow Blogging.

EIN NEUES ARMBAND (UND EIN ALTES LIEBLINGSBLOG)





Ich kaufe nur ganz selten neuen Schmuck, aber vor zwei Wochen habe ich mich in dieses Armband verguckt - ein Armband von Rachel Ball, die nicht nur eines meiner Lieblingsblogs schreibt, sondern auch zwei wirklich schöne Shops betreibt: "Elephantine Jewelry" und "Mignon Kitchen Co". Ich mag, wie filigran es gearbeitet ist und dass es zu meinem Lieblingsarmband passt. Ich mag auch, dass es ein bisschen sentimental ist (genau wie ich).

Auch schön:
Dieses Video.
Und dieser Song.
Supercraft.
Käse-Sandwiches.
Zum ersten Mal die Weihnachtsplaylist hören.
Beim Backen.
Der Pop-in-Shop von Wednesday Paper Works.
Ein neues Buch beginnen.

HELLO, WAKE UP - MIXTAPE NO. 6


Ein Mixtape, das beim Aufwachen hilft. Gegen schlechte Laune. Und gegen das Müdesein. Hip Hop zum Rumbouncen. HIER anzuhören.

EIN PAAR DINGE, DIE MIR GUTE LAUNE MACHEN




* Arcade Fire, Greta Gerwig, Spike Jonze.
* Dieser Kalender von Julia Joliat.
* "Touching Portraits of Mothers with Their One-Day-Old Babies" (via)
* "Leather Pouches for Kids DIY".
* Und ein "DIY Coatrack".
* Rosmarinchips.
* Große Lust auf Kino: "Jung und schön". "Blau ist eine warme Farbe" ist auch schon vorgemerkt. Und "Inside Llewyn Davis".
* Alice Gao auf Instagram.
* Das Bilderbuch "Schau mal, so viele Tiere" von Yayo Kawamura (danke für den Tipp mrsaannafranziska!).
* Geburtstagskuchenpläneschmieden. Vielleicht der hier?
* Weblog-Entdeckung: Decade Diary.
* Rezepte, die ich ausprobieren möchte: Butternut Squash and Brie Galette von Happyolks. Fried Honey Bananas von Rachel Schultz.  Maple, Vanilla, Flax Roastet Almonds and Pecans von Top with Cinnamon. Sweet Potato Chips von Food52. Und die Cashew Ricotta-Creme von Foxycheeks.
* Dieses Buch klingt gut.
* Lieblingsbeauty-Entdeckung: Die "Baume Corps Super Hydrant"-Körperlotion von Clarins. Hilft verlässlich gegen meine trockene Haut.
* Zartes Porzellan von zierrathundgold.

Kommt gut in die Woche.

HERBSTESSEN: SCHOKOLADEN-BROT




Heute gibt es Schokolade. Das Schokoladen-Brot meiner Freundin Stepha, das mich zu einem unhöflichen Menschen gemacht hat. Unhöflich, weil ich jedes Mal, wenn Stepha dieses Schokoladen-Brot für mich backt, dermaßen zuschlage, dass es mir ehrlich peinlich ist. (Aufhören kann ich allerdings trotzdem nicht, mit diesem Schokoladen-Brot ist es nämlich wie mit richtig guten Fernsehserien. Man guckt und guckt und guckt... nur noch eine einzige Folge.... jetzt aber wirklich nur noch eine... und eine letzte... und allerletzte. Genau.) Stephas Schokoladenbrot ist nicht irre raffiniert, es ist einfach bloß eine schöne Schokoladenschweinerei. Hier ist ihr Rezept:

SCHOKOLADEN-BROT

ZUTATEN (für ein großes Blech)
250g weiche Butter
250g Zucker
250g geriebene Blockschokolade
250g geriebene Mandeln
100g Mehl
6 Eier

Den Ofen auf 180 °C vorheizen.
Alles zusammenrühren.
Den Teig auf ein mit Backpapier belegtes Blech gießen und glattstreichen.
Etwa 20 Minuten backen (bis der Teig fest, aber noch fluffig ist).

OKTOBER 2013

Der Oktober ist vorgerannt und ich hinterher, manchmal habe ich ihn eingeholt, war ihm ein paar Schritte voraus, aber das war selten - die meiste Zeit bin ich ziemlich hinterher gerannt. Irre, wie nah riesengroße Freude manchmal neben riesengroßer Enttäuschung liegt. Jetzt habe ich erstmal kurz Luft geholt, gemacht, was ich immer mache, wenn ich zu viel fühle - rumgehen, einen Schritt nach dem nächsten machen, danach in Großfamilienportionen backen. Jetzt freue ich mich wirklich auf den November. Ich mag diese Zeit, wenn es draußen früh dunkel wird, die Zeit, in der der Herbst noch Herbst ist (und noch nicht Weihnachten, obwohl ich der größte Weihnachtsfan bin). Außerdem ist der November immer auch eine Zeit der Erinnerung, der Erinnerung an die Zeit, als ich einen Riesenbauch hatte und nicht mehr warten konnte, dieses kleine Mädchen kennenzulernen, das in zwei Wochen drei Jahre alt wird.

Über diese Momente habe ich mich im Oktober auch gefreut...
* Endlich hab ich ihn, meinen Lieblingsprint "Enjoy it. Because it´s happening", ein Überraschungsgeschenk und was für eines.
* Die Herbstfarben.
* Das letzte Eis, feierlich am vermutlich letzten richtig warmen Wochenende gefuttert.
* Neue Mokassins. Endlich ein Paar gefunden, das wirklich gut passt. Und gefüttert ist.
* Die Dämmerung.
Zimtschnecken.
* Ewig lange vorgenommen, endlich mal probiert: stricken. Ich mag´s.
Das Kinfolk-Kochbuch mag ich auch.
* Zum ersten Mal Bob Dylan gesehen. Einige Songs wenig gemocht, andere sehr, diesen einen hier geliebt, irre, wie ein ganzer Saal innerhalb von ein paar Sätzen plötzlich zu einem einzigen riesengroßen Gefühl geworden ist, obwohl ich nicht mal sagen kann, was für ein Gefühl das eigentlich war, Ergriffenheit, Wehmut, Schmerz, Melancholie, Liebe, alles zugleich, ist ja auch egal, es war einfach da, diesen einen Song lang. Ich hätte gern sein Gesicht gesehen, aber vielleicht war es auch ganz gut, Bob Dylan bloß aus der Ferne zu sehen und zwei Stunden lang seinen Stand zu betrachten, breitbeinig, sturmfest.
* Noch eine Überraschung: Marlene hat mir aus Paris die Isabel-Marant-für-H&M-Jacke mitgebracht, in die ich mich so verguckt hatte.

Kommt gut in die Woche.

WÜNSCH DIR WAS (EINE STERNSCHNUPPEN-VERLOSUNG)


Fast wäre ich nicht zum Abendessen meiner Freundin Stepha gegangen, weil ich so schreckliche Kopfschmerzen hatte. Aber wie das so oft ist: Der Abend war einer der schönsten seit langem, einer dieser Abende, die einen über anstrengende Tage tragen. Schön war dieser Abend auch, weil Stepha ihre Freundin Helen eingeladen hatte, die mir beim Schokoladenkuchen erzählte, dass sie Künstlerin ist und sich gerade Sternschnuppen zum Selberwerfen ausgedacht hat. Was für eine Idee, dachte ich. Und dass ein so schöner, poetischer Gedanke sehr gut zu einer so schönen, poetischen Frau passt. Weil mich Helens Idee seit diesem Abend nicht mehr losgelassen hat, habe ich ihr ein paar Fragen über ihre Sternschnuppen und das Wünschen gestellt.

Helen, wie bist du auf die Idee gekommen, dir eine Sternschnuppe zum Selberwerfen auszudenken?
Vor fünf Jahren schrieb ich eine Kurzgeschichte über einen Riesen mit einer durchsichtigen Glashaut. Da auch seine Augenlider durchsichtig waren, konnte er mit geschlossenen Augen sehen und deshalb vor lauter Helligkeit nicht einschlafen. So fing er an, sich auf dem Meeresgrund schlafen zu legen. Mit mehreren Tonnen "Blau" gestapelt auf seinen Augen war es endlich dunkel genug. Die Tage verbrachte er am Ufer, nahm immer wieder Steine und Sand in die Hand und spielte "Sternschnuppen werfen". Dabei wünschte er sich, nicht mehr vom Meer abhängig zu sein, um einschlafen zu können. Ein Jahr später las ich diese Geschichte wieder und entschloss mich, die "Sternschnuppen zum Selberwerfen" als Edition zu realisieren. In der Kurzgeschichte war schon das Prozedere beschrieben, wie es noch heute ist: Stein und Sand auf die Hand streuen, Anlauf nehmen, werfen... und an den größten Wunsch denken.

Woraus genau bestehen deine Sternschnuppen?
Die Sternschnuppe besteht aus Goldsand, Goldpulver und einem echten Suevit - einem Meteorsteingemisch - aus dem RiesKrater Museum Nördlingen, das auch Partner meines Projektes ist und für die Echtheit der Sueviten bürgt. Sie liegt in einem goldfarbenen Behälter, der mit Zeichnungen für die Gebrauchsanweisung bedruckt ist. Wenn man sie wirft, fliegt der Suevit voran, als Kern, der Goldsand wird zum Schweif und sieht in der Luft als Flug wie eine kleine Sternschnuppe aus.

Ich finde die Idee, seine Wünsche in die eigene Hand zu nehmen, unheimlich schön. Als ich darüber nachgedacht habe, was ich mir eigentlich wünschen würde, habe ich aber auch festgestellt, wie schwierig es ist, sich für einen einzigen Wunsch zu entscheiden. Ist das auch Teil deiner Idee: das Nachdenken über die eigenen Wünsche und darüber, was man eigentlich will?
Ja, auf jeden Fall! Für mich ist es sowohl ein innerer als auch ein äußerlicher Prozess: Innerlich, weil es erst einmal der Reflexion bedarf - was wünsche ich mir wirklich? - das ist ja gar nicht so einfach. Und äußerlich, weil durch das Werfen Dein Wunsch in die Welt gesetzt wird, was der erste Schritt zur Erfüllung ist.

Das Märchen vom Froschkönig beginnt mit den Worten: "In den Zeiten, wo das Wünschen noch geholfen hat...". Was denkst du: Hilft das Wünschen (heute noch)?
Unbedingt! Ich glaube an die Kraft der Wünsche. Sie zu formulieren und hinaus zu senden gleicht einem Ruf, der durch die Luft fliegt, sein Echo sucht und zu ihrer Erfüllung beiträgt.

Du hast dir nicht nur Sternschnuppen zum Selberwerfen ausgedacht, sondern auch eine Segnungsmaschine, einen Tränenfänger und einen Macht-Nichts-Pokal - Kunst, die dem Leben sehr nahe kommt und Kunst, die sehr emotional ist. Warum interessiert dich als Künstlerin der Alltag so?
Mein künstlerischer Ansatz ist konzeptionell, ich gehe von einer Idee aus, die das Material sucht. Die inhaltliche Auseinandersetzung geht jedoch von einem persönlichen Ansatz aus, von Problemen - auch alltäglich. Die Lösungen gewinnen dann eine Allgemeingültigkeit, zu der jeder einen Bezug entwickeln kann. Die Segnungsmaschine habe ich zum Beispiel gebaut, weil ich es vermisst habe, gesegnet zu werden. Auf Gran Canaria, wo ich geboren wurde, wirst du vom ältesten Familienmitglied gesegnet, bevor du das Haus verlässt, als eine Art Schutz, der dich auf dem Weg begleitet. Hier in Deutschland hatte ich niemanden, der mich segnen konnte, also baute ich die Segnungsmaschine, um meine Sehnsucht nach Segnung zu stillen. Den Pokal aus Strohhalmen baute ich, nachdem ich mehrmals hintereinander im Kunstbetrieb nominiert wurde, aber keinen Preis bekam. Er sollte das Gegenteil eines üblichen Pokals sein - statt schwer, dunkel, aus Metall, entschied ich mich für Strohhalme als Material. Er kann auch vermietet werden, an Kollegen, die einen Motivationsschub brauchen. Die Tränenfänger mit Tränenrutsche aus Glas baute ich, um eine Art Pegel im Auge zu behalten, wofür man Tränen vergossen hat, und was man vielleicht im eigenen Leben verändern sollte. Der zukünftige Eigentümer entscheidet selbst über den Grund seiner Trauer, den ich ihm per Hand graviere. Das kann "Rührung" sein, ein Name, oder wie kürzlich geschehen, das Wort "Miete".

Bist du selbst sehr abergläubisch?
Vielleicht, aber nur ein kleines bisschen... (lacht). Mich fasziniert am Aberglauben viel mehr die wuchtige Kraft seiner Bilder. Ich recherchiere viel über das Thema und stoße immer wieder auf Beispiele, die mich regelrecht verfolgen. Wenn zum Beispiel früher ein Kind geboren wurde, sollte der Vater ein Vaterunser sprechen und zwar direkt in den Mund des Babys, damit das Kind fromm wird. Die Einfachheit dieser Schlussfolgerung und die daraus folgende Kraft der Bilder faszinieren mich. Was ich ebenfalls hochspannend finde, dass dieser unorthodoxe Glaube auch etwas Verbindendes hat: Einer meiner größten Wünsche ist es, die Sternschnuppe als Silvesterritual zu etablieren. Sich mit Sternschnuppen etwas zu wünschen, statt zu ballern.

Hast du einmal einem Kind eine Sternschnuppe geschenkt und hat es dir seinen Wunsch verraten oder lieber geheim gehalten? Wünschen Kinder anders als Erwachsene?
Die meisten Kinder wollen ihren Wunsch nicht sagen, genau wie die Erwachsenen, weil sie glauben, dass er dann nicht in Erfüllung geht. Ich weiß aber von einem Kind, das sich ganz einfach gute Noten gewünscht hat. Und ein anderes gleich eine kleine Schwester und eine neue Sternschnuppe. Ich glaube, dass Kinder sich vielleicht andere Dinge wünschen als Erwachsene - aber nicht weniger intensiv. Die Sternschnuppen werden häufig zur Geburt eines Kindes verschenkt, um daran zu erinnern, dass ein Kind auch ein "Stern" ist, ein Geschenk von oben.

Was ist dir an dem Projekt mit den Editionen wichtig?
Der Kreislauf des Konzeptes. Mit jeder Sternschnuppe spendest Du automatisch zehn Prozent an die "Stiftung Kinderhilfe Sternschnuppe" in der Schweiz, die kranken Kindern Wünsche wahr werden lässt. Mit deinem Wunsch trägst du so dazu bei, auch die Wünsche von Kindern, die von dieser Stiftung betreut werden, zu erfüllen. Dieser soziale Aspekt liegt mir besonders am Herzen. Die Wahl der Stiftungen ist mit der jeweiligen Edition inhaltlich verbunden: Für die Sternschnuppen die "Stiftung Kinderhilfe", für die Tränenfänger die "Ricam Hospiz Stiftung" in Berlin. Außerdem arbeite ich mit Behindertenwerkstätten, zum Beispiel für die Herstellung der Holzschatullen für die Tränenfänger. Die Produktion findet ausschließlich in Deutschland statt. Die Idee der Zusammenarbeit mit Stiftungen entwickelte ich ihm Rahmen der "Kultur - und Kreativ Piloten Deutschland", einer bundesweiten Auszeichnung, die das Sternschnuppen Wunsch Kit letztes Jahr vom Wirtschaftsministerium bekommen hat.

Wenn ich jemandem einen Wunsch schenken möchte - wo bekomme ich deine Wunsch Kits?
Online unter www.editionacosta.com für 35 Euro. Oder aber auch direkt in den Museumsshops verschiedener Städte - wie im Museum für Naturkunde Berlin, in der Kestnergesellschaft Hannover, im Schloss Freudenberg in Wiesbaden, im Galerie Modul in Dresden oder dem Mannheimer Kunstverein.

Wenn du dir etwas wünschen dürftest - was wäre das?
Dass mir niemals die Ideen ausgehen.

Falls ihr jetzt gerne eine Sternschnuppe werfen und euch etwas wünschen würdet oder gerne einen Wunsch verschenken würdet - hinterlasst einen Kommentar mit Namen (und einer Email-Adresse, damit ich den Gewinner benachrichtigen kann). Zusammen mit Helen verlose ich heute eine Sternschnuppe zum Selberwerfen. Die Verlosung endet am 28. Oktober um 20 Uhr. Viel Glück!

Helen Acosta Iglesias Website ist hier zu finden, die Seite der "Edition Acosta" hier und die "Sternschnuppen zum Selberwerfen" hier.

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Vielen Dank fürs Mitmachen und die schönen Kommentare. Gewonnen hat Christiane Fröhlich, herzlichen Glückwunsch!


HERBSTESSEN: CRUMBLE

Je kälter es wird, desto größer wird meine Lust, zu kochen und zu backen. Letztes Wochenende haben wir zum ersten Mal Blaubeer-Crumble gemacht. Ein Rezept von Leila Lindholm, das auf jeden Fall ins Koch-Notizbuch mit meinen Lieblingsalltags-Rezepten kommt. Weil es hier allen richtig gut geschmeckt hat. Weil die Krümel in diesem Rezept herrlich buttrig werden (was nicht weiter erstaunlich ist - bei der Menge Butter, die in diesen Krümeln ist...). Weil das Abwiegen der Zutaten länger dauert als die Zubereitung. Und dieses Crumble so riecht, wie eine Wohnung riechen sollte, wenn es draußen kalt ist und der Regen gegen die Scheibe prasselt. 

Auch gut: Dieses Rezept ist sehr flexibel. Statt Blaubeeren kann man auch Kirschen nehmen (dann schlägt Lindholm vor, die abgeriebene Schale einer Orange dazuzugeben und dunklen Muskovadozucker). Oder natürlich: Äpfel. Dann würde ich sie zubereiten wie in diesem Crumble-Rezept von Christian Seiler (aber mit den Streuseln von Leila Lindholm). Oder mit Birnen. Die Streusel reichen für eine große Auflaufform - für eine kleine würde ich das Rezept halbieren. 


BLAUBEER-CRUMBLE (leicht abgewandelt nach einem Rezept von Leila Lindholm)

ZUTATEN FÜR DIE STREUSEL (für eine große Auflaufform)
250g kalte Butter (wer es nicht ganz so buttrig mag, sollte die Menge reduzieren: mein Mann macht seine Streusel im Verhältnis: 200g Mehl - 200g Butter - 125g Zucker)
120g brauner Zucker
75g Kokosraspel
150g Weizenmehl
45g Haferflocken

Den Backofen auf 200 Grad vorheizen.
Die Butter klein würfeln. 
Die Butterstücke in einer Schüssel mit dem Zucker, den Kokosraspeln und dem Mehl mit den Fingern zu Streuseln verkneten.
Vorsichtig die Haferflocken einarbeiten.

ZUTATEN FÜR DIE DEN AUFLAUF (für eine große Auflaufform)
900g Blaubeeren (es gehen auch TK-Beeren - ich taue sie immer vorher auf)
Die abgeriebene Schale von 1 Zitrone
40g Zucker (falls die Beeren eher sauer sind, ein wenig mehr, ganz nach Geschmack)
Butter zum Einfetten der Form
Vanillesauce oder Eis (wer mag)
(Im Originalrezept wird noch 1 EL Speisestärke dazu gegeben - ich verzichte darauf)

Die Beeren mit dem Zucker und der Zitronenschale vermischen und in eine eingefettete Auflaufform geben.
Mit den Streuseln bedecken (man braucht mehr Streusel, als man denkt, die Streuseldecke darf ruhig dick sein).
Etwa 25 Minuten goldbraun backen.

PS: Was ich in meiner Liste von letztem Donnerstag noch vergessen habe: Auf Arte läuft gerade die dritte Staffel der tollen Serie "Borgen". 

Schönes Wochenende!

EIN NEUER DUFT






Monatelang schnuppere ich herum, trage "Blanche" von Byredo zur Probe, mag diesen Duft, aber dann doch nicht genug, um ihn wirklich zu kaufen, probiere immer wieder das "Eau de Pamplemousse Rose" von Hermès (nur eine eurer so tollen Empfehlungen), beschließe dann doch, es lieber mit "La Tulipe" zu probieren, noch so ein Byredo-Duft, den ich mag, weil er riecht, wie er heißt. Und stehe nach Wochen im Laden, um mich endlich mal zu entscheiden, und frage die hinreißende Verkäuferin, was denn eigentlich ihr Lieblingsduft ist, und rieche "Philosykos" von Diptyque und weiß innerhalb von drei Sekunden, dass dies der richtige Duft ist, mein Duft, weil er nach Feigen riecht, fruchtig, aber nicht auf diese opernhafte Weise, eher frisch und ein bisschen holzig und nach Sommersonntagnachmittag. Ich hab echt einen Parfüm-Knall.

EIN PAAR DINGE, DIE MIR GUTE LAUNE MACHEN




* Dieses Video von "Tiger in a Jar" wiederzufinden. Und darüber nachzudenken, was ich am Wochenende backen werde.
* Junot Diaz' neues Buch "Und so verlierst du sie" neben dem Bett. Das da schon seit drei Tagen liegt - aber noch aufgehoben wird fürs Wochenende.
* Mich auch darauf zu freuen, dass er mir die erste Seite vorliest, wie bei jedem neuen Buch.
* Unser neues, kleines Samstagsritual. Sobald wir wach sind, ziehen Fanny und ich uns schick an und gehen bommeln - so nennt sie das und ich finde, es gibt gar kein besseres Wort, um auszudrücken, wie schön es ist, an einem Samstagmorgen auf den Markt zu gehen, Blumen und Lakritze zu kaufen, hinterher Bücher anzusehen und einen Kakao zu trinken.
* Bei unserem letzten Bommel haben wir bei "Silo" - einem außerordentlich schönen spanischen Concept-Store -  diese gefütterten Lederhausschuhe gefunden, die ich als Kind immer hatte, ich weiß gar nicht, wie sie heißen - jetzt haben wir jeder ein Paar in Knallpink, das herrlich warme Füße macht.
* Apropos Kindheit: Gestern habe ich im Antiquariat an der Ecke ein Kinderbuch wiederentdeckt, das ich längst vergessen hatte, obwohl ich es als Kind so gemocht habe: "Der dicke fette Pfannkuchen" - hier vorgelesen von Axel Prahl (allerdings ohne das "Kantapper, kantapper" aus dem Buch).
* Und noch ein Buch, das ich mir fürs Wochenende schon rausgelegt habe: Nigel Slaters "Obst". Ich wollte schon lange mal etwas darüber schreiben, es ist so schön, immer wieder in diesem Buch zu lesen (oder es nur anzuschauen) - aber Fräulein Text hat die richtigen Worte schon gefunden. Und dem ist gar nichts hinzuzufügen.
* Maple Cinnamon Almonds.
* "Love and Lemons" - ein tolles Food-Blog.
* George Saunders´ Advice to Graduates.
* Slomo zu Besuch bei zwei unheimlich tollen Frauen: bei Foxycheeks und bei MiMA.
* Eine kleine Wochenend-Bastelei gegen das Regenwetter: Washitape-Armbänder.
* Ein neuer Nagellack: Forever Yummy von Essie, ein schönes Herbstrot, finde ich. Eine neue Reinigungsmaske von Grown: Wheatgerm, Ginkgo & Cranberry. Und ein neuer Duft, in den ich mich sehr verliebt habe - aber darüber nächste Woche mehr.
* Und dieser Song. Der Anfang von einem neuen Aufwach-Mixtape.

Habt ein schönes Wochenende!
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